Aus der Zeitschrift Reformiert. Nr. 1 Januar 2013 Ausgabe Graubünden
„Mir wurde klar, dass mein Vater quasi als Kriegsverräter starb“
…“Ich habe nicht gewusst, dass Deserteure erst 2002 in Deutschland rehabilitiert wurden und Kriegsverräter, die sich den Partisanen anschlossen, erst 2009″, sagt Hans Walter Goll. Erst jetzt versteht er noch besser, dass sein Vater öffentlich nie über seine Zeit als Partisan geredet hat – er ist quasi als „Kriegsverräter“ gestorben. Und immer stärker verwundert ihn, wie sich die deutsche Aufarbeitung des Nationalsozialismus auf die Widerstandskämpfer des 20. Juli konzentriert, anderer Widerstand aber so gut wie unbekannt bleibt.“ Rund 1000 Wehrmachtsangehörige sind zu den italienischen Partisanen desertiert,“ sagt Hans Walter Goll, „aber in der Öffentlichkeit ist das noch kein Thema“….Irgendwann stand für ihn fest, dass er seine Forschungen öffentlich machen will. Ein Buch sollte entstehen, eine „Mikrostudie“, die das Leben an einem Ort zeigt, verwoben mit den grossen Linien der Politik und Biografien, wie jener des Vaters. „Es soll ein Buch sein, das Mut macht“, so der Jeninser Pfarrer. Er wählt die Form eines gedachten Gesprächs. „Ich wollte nicht schreiben wie für ein kirchengeschichtliches Oberseminar, weil ich das selber nicht mag. “ So orientiert er sich an seinen zwei Töchtern im Teenageralter. Er fragte nach der Zeitgeschichte, erörtert Einwände gegen die Bekennende Kirche, entwickelt mit den zahlreichen Dokumenten das Alltagsleben in Metzels, Woche für Woche…“.
Versöhnungskirche Leipzig-Gohlis Mitteilungsblatt des Fördervereins März 2013
„Erfolgreiche Recherchen des Autors bei der italienischen Partisanenvereinigung in Genua bringen auch hier Licht in das Geschehen. Die „oral history“ als Befragung noch lebender Zeitgenossen dient hier dem Autor zur erfolgreichen Aufhellung von interessanten Zusammenhängen.
Über Pfarrer Werner Goll, der nach Kriegsende innerhalb der Evangelischen Kirche des Rheinlands zunächst in Koblenz, seit 1947 als Pfarrer in Saarbrücken-Burbach tätig, auch der ökumenischen Friedensarbeit verpflichtet war, entsteht ein theologisch-existentiell akzentuiertes Lebensbild, das im Blick auf die Thematik „Kirche unter dem Nationalsozialismus“ historiographisch der Forschungskonzeption „Kirchengeschichte als Biographik“ zuzuordnen ist.
Die Arbeit wertet wichtige gesamt- wie landeskirchliche Forschungsliteratur zum Kirchenkampf aus und veranschaulicht die kirchenpolitischen Vorgänge durch bisher unveröffentlichte Dokumente aus dem Landeskirchenarchiv in Eisenach.
Das auch alltags- und widerstandsgeschichtlich interessante Buch…wendet sich „nicht nur an Lehrer und ihre Schulklassen“, sondern an zeitgeschichtlich Interessierte überhaupt…“.
Professor Dr. Kurt Meier, em. Professor für Kirchengeschichte an der Universität Leipzig
Willi Fährmann, Kinderbuchautor und Zeitzeuge (Jahrgang 1929)
„Ich habe ihr Buch Kirchenkampf mit grossem Interesse und in zwei Tagen gelesen. Es hat mich sehr beeindruckt. Es ist gut, wenn am Beispiel gezeigt wird, was in der Nazidiktatur Widerstand bedeutete. Mit Dank.“
08.09.2013
Jahrbuch des Hennbergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 2013
„Bekennende Kirche in Thüringen? Gab es die wirklich? Geht doch noch immer das Gerücht um: „Die Thüringer waren erst braun, dann rot und jetzt sind sie schwarz.“ „Fahr hin und schau dich um!“, möchte ich dann am liebsten später Geborenen raten, die sich mit verstaubten Pauschalurteilen über Evangelische Kirche in Thüringen nicht gleich zufrieden geben wollen, sondern weiter bohren: Wie war das denn nun wirklich? Dann müssten wir freilich eine Zeitreise antreten, um Väter und Mütter unseres Glaubens selber befragen zu können. Wenn das nur ginge!
Es geht. Das Buch eines Schweizer Pfarrers – Hans Walter Goll in Jenins- führt uns mitten hinein in die bedrückenden und beglückenden Erfahrungen einer kleinen, kaum irgendwo erwähnten Gemeinde…Wer darin blättert, nimmt unversehens an einem spannenden Gespräch teil, also befragten junge Leute von heute die Urgrosseltern: Wie ging das denn zu, als schon einmal der Staat nach den Seelen der Menschen griff und ihren Glauben verhöhnte – viele Jahre vor der DDR?…Wir wandern mit Bekenntnispfarrern – standhaft geblieben trotz Redeverbot und Ausweisungsdrohung -von einer treuen Gemeinde zu anderen, erfahren gar von der Ordination tapferer Vikare 1936 in Milbitz bei Rottenbach. Einer von ihnen war der Vater des Verfassers selbst – Werner Goll…
Als Gespräch aufgebaut, mit vielen zeitgenössischen Fotos und Dokumenten authentisch belegt, bewahrt uns die Untersuchung Gotts davor, auf einseitige, nur flüchtig recherchierte Darstellungen hereinzufallen. Und sie korrigiert nüchtern, und schlich die „moderne“ Einschränkung der Vokabel „Widerstand“ auf politische Umsturzbemühungen…Den Vätern und Müttern der „BK“ wünsche ich mehr solcher verantwortungsbewusst und gründlich recherchierender Söhne und Töchter. Denn nur so nähern wir uns den Quellen, aus denen sich nicht allein der Widerstand im Nationalsozialismus, sondern auch die Umkehr speiste, die lange vor 1989 begann, im Herbst 1989 auf den Strassen sichtbar und hörbar wurde, aber noch längst nicht als abgeschlossen gelten kann.“
Ludwig Grosse, Oberkirchenrat i.R., Bad Blankenburg
Prof. Dr. Marc Lienhard, faculté de Théologie protestante de l‘ Université de Strasbourg „Le „Kirchenkampf“: Etude critique“ Positions lutheriennes
Théologie-Histoire-Spiritualité
61ième année – Numéro 4 octobre-décembre 2013″Par contre, les situations locales ont beaucoup moins retenu l‘ attention, faute souvent de documents, ou suite à la disparition des témoins de l‘ époque. Le présent ouvrage constitue une heureuse exception…“
„…l‘ auteur a disposé d‘ une base documentaire remarquable…Grace à cette riche base documentaire qui éclaire bien l‘ histoire politique, religieuse et ecclésiale de cette époque mouvementée, l‘ auteur nous livre une micro-histoire du combat de l‘ église confessante en Thuringe. Il se concentre pour l‘ essentiel sur un lieu précis.“
„Fils de Werner Goll, l‘ auteur nous propose dans ce livre un récit vivant, bien documenté Favorable certes à l‘ Eglise confessante, dont certaines limites n‘ apparaissent qu‘ en filigrane, l‘ exposé, richement illustré, montre bien les enjeus du combat et le courage des membres de l‘ Eglise confessante face à l‘ emprise écrasante d‘ un Etat totalitaire.“
Jahrbuch des Hennbergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 2013
„Bekennende Kirche in Thüringen? Gab es die wirklich? Geht doch noch immer das Gerücht um: „Die Thüringer waren erst braun, dann rot und jetzt sind sie schwarz.“ „Fahr hin und schau dich um!“, möchte ich dann am liebsten später Geborenen raten, die sich mit verstaubten Pauschalurteilen über Evangelische Kirche in Thüringen nicht gleich zufrieden geben wollen, sondern weiter bohren: Wie war das denn nun wirklich? Dann müssten wir freilich eine Zeitreise antreten, um Väter und Mütter unseres Glaubens selber befragen zu können. Wenn das nur ginge!
Es geht. Das Buch eines Schweizer Pfarrers – Hans Walter Goll in Jenins- führt uns mitten hinein in die bedrückenden und beglückenden Erfahrungen einer kleinen, kaum irgendwo erwähnten Gemeinde…Wer darin blättert, nimmt unversehens an einem spannenden Gespräch teil, also befragten junge Leute von heute die Urgrosseltern: Wie ging das denn zu, als schon einmal der Staat nach den Seelen der Menschen griff und ihren Glauben verhöhnte – viele Jahre vor der DDR?…Wir wandern mit Bekenntnispfarrern – standhaft geblieben trotz Redeverbot und Ausweisungsdrohung -von einer treuen Gemeinde zu anderen, erfahren gar von der Ordination tapferer Vikare 1936 in Milbitz bei Rottenbach. Einer von ihnen war der Vater des Verfassers selbst – Werner Goll…
Als Gespräch aufgebaut, mit vielen zeitgenössischen Fotos und Dokumenten authentisch belegt, bewahrt uns die Untersuchung Gotts davor, auf einseitige, nur flüchtig recherchierte Darstellungen hereinzufallen. Und sie korrigiert nüchtern, und schlich die „moderne“ Einschränkung der Vokabel „Widerstand“ auf politische Umsturzbemühungen…Den Vätern und Müttern der „BK“ wünsche ich mehr solcher verantwortungsbewusst und gründlich recherchierender Söhne und Töchter. Denn nur so nähern wir uns den Quellen, aus denen sich nicht allein der Widerstand im Nationalsozialismus, sondern auch die Umkehr speiste, die lange vor 1989 begann, im Herbst 1989 auf den Strassen sichtbar und hörbar wurde, aber noch längst nicht als abgeschlossen gelten kann.“
Ludwig Grosse, Oberkirchenrat i.R., Bad Blankenburg
Meininger Tagblatt 13.10.2012
„Über die Darstellung historischer Glaubens- und weltanschaulicher Betrachtungen und Interpretationen, Einblicke in nationalsozialistische Strukturen und Theorien, in die Entstehung der Bekennenden Kirche einerseits und der Nationalkirche andererseits leitet der Verfasser, Hans Walter Goll, über zu den konkreten Ereignissen in Metzels.
Diese wurden nach akribischen Recherchen und Studien in staatlichen und kirchlichen Quellen sowie Gesprächen mit noch lebenden Zeitzeugen rekapituliert und in allgemeinverständlicher und –dank einer durchgängen Dialogstruktur (Frage-Antwort-Prinzip) – schulpädagogisch wertvoller Form niedergeschrieben….Hans Walter Golls Werk sollte …nicht nur als eine Rückschau in dunkle Tage der Vergangenheit verstanden werden, sondern auch als Mahnung für die Zukunft.“
Heimat Thüringen Heft 4/ 2012
(Herausgeber: Heimatbund Thüringen, 99427 Weimar)
„Konzipiert als Dialog mit seinen Töchtern bietet das Buch einen tiefen und überraschenden Einblick in ein vielfach unbekanntes Kapitel der Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus in Thüringen und beschreibt den kirchlichen Widerstand des kleinen thüringischen Dorfes Metzels in den Jahren 1935-1939……Dazu wird allgemeinverständlich erklärt, wie es zur Bekennenden Kirche in Deutschland ab 1933 kam“. „Ein sehr empfehlenswertes Buch“. (S. 41)
Glaube und Heimat 21.10.2012, Ausgabe Thüringen
„Die Beschreibung der damaligen Vorgänge in Metzels gibt einen Einblick in ein Kapitel der Geschichte des Dritten Reichs. Es zeugt vom unbeugsamen kirchlichen Widerstand und der Selbstbehauptung eines kleinen Dorfes unter nationalsozialistischen Bedingungen. Dabei wird deutlich, wohin rechtsextreme Überzeugungen führen können: zu Hasse, Gewalt, Unrecht, Menschenverachtung, Rassismus und Unfrieden.“
Prättigauer und Herrschäftler vom 14.11.2012
425 spannende Seiten… Ein dunkles Kapitel der deutschen Kriegsgeschichte
Der Jeninser und Fläscher Pfarrer Hans Walter Goll erinnert sich in seinem Buch „Kirchenkampf in Metzels bei Meiningen und anderswo“ über ein dunkles Kapitel deutscher Kriegsgeschichte…. Er schildert in seinem neu erschienenen Buch die Vorgänge in Metzels, wo sein Vater bis Kriegsbeginn 1939 geblieben war. Nachdem sich Werner Goll zunächst freiwillig zur Wehrmacht gemeldet hatte, nahm er gegen Ende des Kriegs in Voltri/Genua am kirchlichen und politischen Widerstand teil. Das Buch vermittel auch einen Einblick über dieses Kapitel der Kriegsgeschichte.
Meininger Tagblatt-Werra-Bote vom 23.11.2012
„Die populären Bestseller-Listen wird ein Buch über den Kirchenkampf in Metzels in der Nazizeit wohl nicht stürmen. Am Ort des Geschehens jedoch ist ihm ein grosser Erfolg beschieden…Brechend voll war die Pfarrscheune. Zusätzliche Stühle mussten herbei geschafft werden….Mehr als 100 Interessierte waren gekommen, den Mann aus dem Schweizer Kanton Graubünden zu hören, der ein Buch über die Absonderlichkeiten geschrieben hatte, die sich vor einem Dreivierteljahrhundert in ihrem Dorf ereignet hatten. Der Titel: „Der Kirchenkampf in Metzels und anderswo (1933-1939)…Es hätte auch anders kommen können. Lasst das Gewesene ruhen, hätte es heissen können. Oder: Wir wollen nicht daran erinnert werden. Oder: Wir lassen uns nicht vorführen und unser Dorf beschädigen. Davon abgesehen, dass dem Autor Letzteres völlig fernlag, zeigte die Veranstaltung, dass ein spannende und authentische Geschichtsaufarbeitung durchaus die Menschen auf die Beine zu bringen vermag, weg von Fernsehern, Computern und Klatschzeitungen.“